Leinenfahnen

Leinenfahnen

Nach 1980 wird das Leinentuch neben Papier, Schiefer und Holz bevorzugter Träger seiner Tuschzeichnungen, dessen extreme Hoch- und Längsformate Assoziationen an fernöstliche Gebetsfahnen erwecken. Die mit schwarzer Tusche ausgeführten Zeichen verteilen sich linear oder frei schwebend wie ein Stoffmuster über das weisse Leinen. Werner Hartmann erweitert sein Hieroglyphen-Alphabet ständig um weitere Zeichen und Bilder, die er manchmal mit Schriften vergangener Kulturen zu einer neuen Einheit verarbeitet. Seine Schrift ist nicht entzifferbar im Sinne einer Textvermittlung, aber lesbar als ästhetischer Reiz, als Poesie.
Manchmal arbeitet Werner Hartmann monatelang an einem Text – minutiös, zurückgezogen wie ein Schreibermönch.